Tolle Komplimente, kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten zu besonderen Anlässen – für die meisten sind das Beweise für die Stärke der Liebe zum Partner. In einigen Fällen kann das Ganze jedoch übertrieben, ja ungesunde Züge annehmen, man spricht hier vom sogenannten Lovebombing. Wenn der Partner oder die Partnerin den anderen mit zu vielen Liebesbeweisen überschüttet, kommt irgendwann die Frage auf, ob das Ganze noch normal ist oder schon seltsame oder gar gefährliche Züge annimmt.
Manchen Menschen geht es bei Komplimenten oder Geschenken gar nicht darum, jemand anderem ihre Liebe zu beweisen, sondern vielmehr um bewusste Manipulation. Damit soll eine emotionale Verbindung aufgebaut und der andere quasi dazu gebracht werden, für den Manipulator alles zu tun. Die Motive für das sogenannte Lovebombing sind dabei ganz unterschiedlich. Manche erfreuen sich an der reinen Manipulation und brechen die Beziehung dann ab, wenn der andere so richtig verliebt ist.
Andere wiederum nutzen die Gefühle anderer aus, vielleicht sogar auf kriminelle Art, indem der andere zu Handlungen aufgefordert wird, die nicht erlaubt sind. Sogenannte Loverboys arbeiten nach diesem Schema, aber auch Personen, die andere auf andere Art finanziell ausnutzen wollen. Nach dem anfänglichen Geschenke- und Aufmerksamkeitsrausch folgt eine toxische Beziehung mit all ihren Nachteilen. Und wer erst einmal in einer solchen Beziehung gefangen ist, kommt nur schwer wieder heraus. Das manipulative Handeln des neuen Partners sorgt dafür, dass Freunde und Familie oft bewusst abgekapselt werden, um den Betroffenen nur für sich allein zu haben und damit noch leichter beeinflussen zu können.
Es gibt typische Merkmale für das sogenannte Lovebombing. Diese sind am häufigsten:
Tipp: Ihnen geht alles viel zu schnell oder Sie haben allgemein ein ungutes Gefühl? Bitten Sie Freunde um Rat. Oft sehen diese viel klarer, ob es sich um echte oder gefakte Gefühle handelt.
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Singles, die schon lange nach einem Partner suchen und unter Einsamkeit leiden, sind oft besonders empfänglich für überschwängliche Gefühlsbekundungen des anderen. Ein geringes Selbstbewusstsein sorgt dann oft dafür, dass man sich schlecht abgrenzen und die eigene Meinung dazu äußern kann. Ganz wichtig ist es aber gerade zu Beginn einer neuen Beziehung, klare Grenzen zu setzen und keineswegs Dinge zu tun, die man gar nicht möchte. Egal, wie viele Geschenke und Aufmerksamkeiten man gerade vom anderen bekommt.
Wer den Verdacht der Manipulation hat oder sogar die Absicht auf kriminelles Handeln befürchtet, sollte sich damit schnellstmöglich an eine Vertrauensperson oder die Polizei wenden. Besonders, wenn der neue Partner plötzlich Forderungen stellt, die nicht mit dem Gesetz vereinbar sind.
Online ist die Gefahr groß, von sogenannten Lovebombern ins Visier genommen zu werden. Diese probieren es oft bei vielen gleichzeitig und wissen genau, wie sie andere beim Flirten perfekt umgarnen. Gerade einfache Singlebörsen, auf denen sich jeder ohne Identitätsprüfung anmelden und mit anderen kommunizieren kann, sind für Menschen mit schlechten Absichten ideal.
Statt zu schnell eine Beziehung zu beginnen oder sich gar von Geschenken und Liebeserklärungen blenden zu lassen, sollten sich Singles lieber etwas mehr Zeit für die Entscheidung für eine Partnerschaft nehmen. Wer wirklich interessiert ist, kann abwarten und das erste echte Date auch zu einem späteren Zeitpunkt akzeptieren. Wenn die neue Bekanntschaft allzu viel Druck macht, Sie übermäßig mit Komplimenten überschüttet und das erste Date möglichst schnell erreichen will, ist Vorsicht angesagt. Wer hier nicht ganz klar sieht und vielleicht vom attraktiven Äußeren des anderen stark beeindruckt ist, aber dennoch ein ungutes Bauchgefühl hat, sollte sich den Rat eines guten Freundes bzw. einer guten Freundin einholen. Oft erkennen sie eher, ob mit dem anderen etwas nicht stimmt.